Indieelite – Morrissey hat in seiner langen Karriere schon so manches mal für Krawall gesorgt, doch die Altersmilde scheint auch an jenem streitbaren Genie nicht vorbei zu gehen. Es geht um den Mann, der noch in den 80er Jahren in seinen Texten Margaret Thatcher auf der Guillotine sehen wollte, in den 90ern die Morddrohungen gegen ein ehemaliges Bandmitglied der Smiths richtete (und dementsprechendes Lied auf dem Index landete), sowie in den Klojahren George W. Bush öffentlich den Tod wünschte. Seine Auslassungen zu Monarchie, Tierrechten und Rassismus bescherten ihm ebenfalls reichlich Bekanntheit über seine Fangemeinde hinaus.
2014 scheint alles Schnee von gestern zu sein. Sein aktuelles Album 'World Peace is none of you business' zeigt eher eine introvertierte, zärtliche Seite. Das Titelstück ist eine nette Danksagung an die harte Arbeit der Polizei weltweit. In 'The Bullfighter dies' zeigt er Mitgefühl für den armen Stierkämpfer, der bei der Ausübung seines Berufes unter dem Spott der Massen sein Leben lassen muss, und 'Kick the bride down the aisle' wirbt für ein liebevolles Miteinander in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Es wurden bereits Stücke für die nächste Veröffentlichung aufgenommen, darunter 'All meat-eaters should drown in their own vomit', ein sehr einfühlsames Lied, welches für Toleranz und ein Miteinander unterschiedlicher Wertvorstellungen wirbt. Als größter Hit seit 'Candle in the wind' wird allerdings das ebenfalls noch unveröffentlichte Stück 'All Royals are horrible dictators' gehandelt, in dem er die glückliche Liebe von Kate und William besingt und ihnen alles Glück der Erde wünscht.
Einem Ausnahmekünstler wie Morrissey werden sicherlich spätestens nach der Veröffentlichung von 'All Royals are horrible dictators' seine früheren Sünden vergeben werden.
Ein Ritterschlag zum Sir Morrissey ist nicht ausgeschlossen.
Endlich sagt's mal einer!
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